Stark bleiben, wenn es schwierig wird – Wie Resilienz Unternehmen durch Wandel trägt

Ergebnisse der AWiM-Studie „Widerstandskraft im Mittelstand“
Krisen, Marktveränderungen und Fachkräftemangel sind längst keine Ausnahmen mehr – sie sind Teil des normalen Unternehmensalltags. Doch während viele Organisationen auf Effizienz und Geschwindigkeit setzen, zeigt die Forschung: Zukunftsfähigkeit hängt zunehmend von einem anderen Faktor ab – Resilienz, der psychologischen und organisatorischen Fähigkeit, Belastungen standzuhalten und gestärkt daraus hervorzugehen.
Im Rahmen der AWiM-Studie „Widerstandskraft im Mittelstand“ wurden 900 Beschäftigte und 160 Führungskräfte aus der DACH-Region befragt. 72 Prozent gaben an, dass ihr Unternehmen in den letzten zwei Jahren mindestens eine Phase „erheblicher psychischer Belastung“ erlebt hat – wirtschaftlich, personell oder strukturell. Besonders auffällig: Resiliente Teams überstehen solche Phasen nicht nur besser, sondern lernen auch schneller daraus.
Was Unternehmen widerstandsfähig macht
Resilienz entsteht aus einem Zusammenspiel individueller und kollektiver Faktoren. Auf persönlicher Ebene spielen Selbstwirksamkeit, realistische Optimismus und soziale Unterstützung eine Rolle. Auf organisationaler Ebene wirken vor allem Transparenz, Lernkultur und psychologische Sicherheit.
Ein Beispiel: Ein familiengeführtes Unternehmen aus der Lebensmittelbranche in der Schweiz entwickelte mit dem AWiM ein Resilienzprogramm, das Führung, Kommunikation und Gesundheitsmanagement miteinander verknüpft. Nach sechs Monaten zeigte sich nicht nur eine geringere Krankenquote, sondern auch eine deutlich höhere Zufriedenheit im Team – die Mitarbeitenden berichteten, dass sie sich „gehört und gestärkt“ fühlten.
Psychologische Perspektive
Aus wissenschaftlicher Sicht ist Resilienz kein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, sondern eine erlernbare Kompetenz. Sie entsteht durch Erfahrungen, Reflexion und den bewussten Umgang mit Stress. Organisationen, die Fehler zulassen, Erfolge sichtbar machen und regelmäßig Raum für Feedback schaffen, fördern automatisch resilientes Verhalten.
Gerade im Mittelstand ist Resilienz ein Schlüsselfaktor, weil Strukturen oft eng und Verantwortung hoch verteilt sind. Wo Vertrauen und Kommunikation funktionieren, entsteht Stabilität – selbst in unsicheren Märkten.
Wie Unternehmen Resilienz fördern können
Das AWiM identifizierte vier zentrale Handlungsfelder für resiliente Organisationen:
- Führung mit Empathie: Emotionale Stabilität in Krisen beginnt oben.
- Offene Kommunikation: Über Belastungen sprechen, bevor sie eskalieren.
- Gemeinsames Lernen: Fehler als Quelle für Entwicklung nutzen.
- Balance fördern: Grenzen respektieren, Ressourcen schützen.
Was das AWiM daraus ableitet
Resilienz ist kein Zustand, sondern eine Haltung. Sie entsteht dort, wo Menschen und Organisationen die Fähigkeit entwickeln, Rückschläge als Teil des Fortschritts zu sehen. Der Mittelstand, mit seiner Nähe und seinem pragmatischen Denken, hat die besten Voraussetzungen, um genau das zu leben.
“Resilienz bedeutet nicht, unverwundbar zu sein – sondern flexibel und bewusst mit Verletzlichkeit umzugehen.”
Das AWiM begleitet Unternehmen der DACH-Region bei der Analyse und Entwicklung resilienter Strukturen – durch Forschung, Workshops und praxisnahe Modelle, die mentale Stärke und Anpassungsfähigkeit verbinden.